Blutegeltherapie

Für die Blutegeltherapie werden spezielle medizinische Blutegel (Hirudo officinalis oder Hirudo medicinalis) verwendet. Die meisten Tiere akzeptieren die Blutegelbehandlung sehr gut.

Im Speichel (Saliva) der Blutegel befindet sich eine Vielzahl von Wirkstoffen, die teilweise auch in Arzneimitteln in der Schulmedizin ihre Anwendung finden. Bis heute konnten noch nicht alle Wirkstoffe entschlüsselt werden.

Der Speichel der Blutegel wirkt im Bereich der Kontaktstelle durchblutungsfördernd, schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Einsatzgebiete sind z.B.:

  • Arthrosen
  • Hufrehe
  • Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung
  • Ekzeme
  • Wundheilungsstörungen
  • Lumbago
  • Myogelosen
  • u.v.m.

Hinweise zur Blutegelbehandlung:

Für eine Blutegelbehandlung benötige ich ein paar Tage Vorlaufzeit. Die Egel müssen bestellt werden und nach dem Transport erst wieder zur Ruhe kommen. Zudem sind die Blutegel sehr witterungsempfindlich. Eine erfolgreiche Behandlung kann daher bei extremen Temperaturen oder Gewitter nicht gewährleistet werden.

Die angesetzten Blutegel bleiben so lange am Pferd/Hund, bis sie satt sind. Dies kann zwischen dreißig Minuten und zwei Stunden dauern. Nach dem Abfallen der Egel blutet die Behandlungsstelle bis zu zwölf Stunden nach, dies ist normal und erwünscht.

Drei Tage vor dem Behandlungstermin sollte dem Tier kein Knoblauch gefüttert werden und das Pferd/der Hund an der zu behandelnden Stelle und deren Umgebung nicht mit Fliegensprays, Salben, Shampoos o. ä. behandelt werden. Die Blutegel würden sonst von den Gerüchen irritiert.

Nach der Blutegelbehandlung sollten Sie noch mindestens eine Stunde bei Ihrem Tier bleiben. Bieten Sie ihm ausreichend Wasser an um den Kreislauf zu stabilisieren. Bitte lassen Sie die Wunde bluten, desinfizieren Sie diese nicht und legen keinen festen Verband an. Die Wunde sollte lediglich sauber gehalten werden. Das Pferd darf nach der Behandlung ca. drei Tage nicht geritten werden. Gegebenenfalls entstandene Krusten sollten nicht entfernt werden.

Ich den folgenden Fällen sollte auf eine Blutegeltherapie verzichtet werden (Kontraindikationen):

  • Blutgerinnungsstörungen
  • Blutarmut
  • Kreislaufprobleme
  • trächtige und säugende Stuten
  • blutverdünnende Medikamente wie z.B. ASS (Acetylsalicylsäure)
  • bekannte Allergie auf die Speichelsubstanzen (Hirudin, Calin, Destabilase, Egline, Bdelline, Hyaluronidase)

Risiken:

Das Nachbluten ist gewünscht und ein Anschwellen sowie ein eventuell auftretendes Hämatom an der Kontaktstelle sind normal.

Ein Risiko der Wundinfektion im Bereich der Kontaktstelle besteht solange bis die Wunde abgeheilt ist. In seltenen Fällen kann es zu einer allergischen Reaktion kommen. Das Übertragungsrisiko von Bakterien und Viren wird durch spezielle Zucht-, Haltungs- und Fütterungsmethoden minimiert. Aus Gründen der Übertragung von Krankheitserregern darf jeder Blutegel nur einmal verwendet werden.

Kontraindikationen müssen vor der Behandlung unbedingt angegeben werden, denn sollten diese nicht beachtet werden kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen.