In den Herbst- und Wintermonaten droht den Weidepferden eine meist tödlich verlaufenden Muskelerkrankung, die atypische Weidemyopahtie.

Sie tritt rassenunabhängig auf, kündigt sich nicht an, tritt nur in den kalten Monaten auf und betrifft ausschließlich Weide- und Koppelpferde. Auch das Alter und der Gesundheitszustand sowie das Geschlecht spielen keine Rolle.

Wie kann ich mein Pferd schützen? In den letzten Jahren wurde viel geforscht um der Krankheit auf die Schliche zu kommen. Jetzt scheint es einen Durchbruch gegeben zu haben: Der Bergahorn, insbesondere der Samen und die Keimlinge des Bergahorns steht im Verdacht die atypische Weidemyopahtie auszulösen. Im September und Oktober reifen die Samen/Früchte des Ahorns und die Freisetzung der giftigen Stoffe findet von Oktober bis November statt.

Um die Pferde vor der Aufnahme der Ahornsamen und Keimlinge zu schützen, müssen sie von Ahornbäumen ferngehalten werden. Stehen Bäume in der Nähe der Weide, sollten diese Weiden gemieden werden oder die Bäume ausreichend abgetrennt sein, so dass die Pferde an die herabfallenden Samen nicht herankommen. Auch das Zufüttern von Heu kann hilfreich sein, denn satte Pferde haben weniger Interesse daran mit langen Hälsen an die Bäume zu kommen.

Wie erkenne ich ein erkranktes Pferd? Die atypische Weidemyopathie tritt sehr plötzlich auf und hat einen sehr schnellen Verlauf. Es wird das gesamte Muskelgewebe, inkl. der Kau- und Herzmuskulatur zerstört. Selbst bei engen Weidekontrollen wird die Erkrankung meist zu spät erkannt. Die Todesrate liegt bei ca. 95%. Typische Anzeichen sind Muskelzittern, Schweißausbrüche, schwankender Gang, Kolikanzeichen, Steifheit und Absatz von dunklem Harn. Zudem haben die betroffenen Pferde eine erhöhte Atem und Pulsfrequenz, z. T. stark gerötete oder bläulich verfärbte Schleimhäute und wirken matt und apathisch.

Im Blut der Pferde ist durch den Muskelzerfall das muskelspezifische Enzym CK (Creatinkinase) stark erhöht. Zum Festliegen der betroffenen Pferde kommt es meist nach 1-3 Tagen und die Pferde leiden unter oft ruderartigen Krämpfen.

Auf der folgenden Website kann man sich den Bergahorn im Unterschied zu anderen Ahornsorten ansehen.

http://www.amleto.de/pflanzen/acer_cam.htm